Frauen in der Volksmusik

Nach dem sich Kristina Brunner 2022 bereit erklärt hatte, das Ländlerorchester für die Stubete am See 2024 zu komponieren, und die ersten Bewerbungen für das Festival 2024 eintrafen, lag plötzlich die Möglichkeit in der Luft, sich ganz dem zeitgenössischen Schaffen der Volksmusikantinnen zuzuwenden. Vergleicht man die historischen Bilder unten mit dem Festivalprogramm 2024, so hat sich doch einiges verändert!

Vorreiterinnen wie Corin Curschellas, Christine Lauterburg oder Erika Stucky sind genau so Teil des Festivals, wie die nachfolgenden Generationen. Christine Lauterburg etwa kämpfte an gegen das Reglementarium des Jodelverbands, Kristina Brunner oder Simone Felber konnten hingegen bereits Volksmusik in Luzern studieren.

Simone Felber erstürmte am 8. März 2024 die Frontseite des Tages-Anzeigers mit ihrem feministischen Jodelchor «Echo vom Eierstock». Der Auftritt im Bundeshaus zum Internationalen Frauentag gibt immer noch zu reden. Es erreichen sie Nachrichten wie: «Widerliche linke woke Schwestern». Tatsächlich, wir sind noch nicht am Ziel. Es ist Zeit, das Echo vom Eierstock in der Tonhalle auftreten zu lassen.

Die Stubete am See 2024 wird anders klingen, das ist jetzt schon klar. Die Gäste dürfen sich freuen auf den weiblichen Klang der Zukunft. Bei der Podiumsdiskussion, die von Susanne Kübler, Leiterin Kommunikation der Tonhalle-Gesellschaft, angeführt wird, treffen sich fünf Protagonistinnen aus verschiedenen Generationen zum Gespräch über brennende Fragen: Was darf, kann, muss Volksmusik heute sein? Wie haben sich die Rollen und der Status der Volksmusikerinnen in den letzten Jahrzehnten verändert? Und wie soll es weitergehen?