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Husistein-Musik

Souvenir de Lucerne – Klassische Trouvaillen aus dem Salonmusik-Band der Husistein-Musik
Teilpremiere

Im Salonmusik-Band von Jakob Steger, dem bekannten Geiger der alten Husistein-Musik aus Ettiswil/Willisau, finden sich einige Werke von Béla Kéler (1820–1882), dem heute fast vergessenen Komponisten aus Ungarn. In den Kurorchestern des 19. Jahrhunderts erfreuten sich seine unterhaltenden Stücke wegen der sentimentalen Melodien grosser Beliebtheit. Kéler weilte in den 1870er Jahren als Gastdirigent in Luzern, dort ist auch seine Komposition «Erinnerung an den Gletschergarten in Luzern» entstanden. In England und Übersee wurde das Werk unter dem Titel «Souvenir de Lucerne»verkauft. Der Schottisch «De Röbi vo Luzärn», rassige Galopps, charmante Polken und ein neues Arrangement mit Bezug zum Luzerner Hinterland runden das Programm ab.

 

Besetzung

Andri Mischol: Primgeige, Moderation
Rita Rohrer: Sekundgeige
Armin Müller: Klarinette  
Lukas Erni: Kornett
Evi Güdel-Tanner: Fagott, Arrangements

Bezug zu Luzern

Die damalige Husistein-Musik aus dem 19. Jahrhundert stammt vom Luzerner Hinterland, Ettiswil/Willisau. Als die Noten wiederentdeckt wurden, kam es auf Anregung der Musikinstrumentensammlung Willisau zur Gründung der aktuellen Husistein-Musik. Alle Musiker*innen stammen aus dem Kanton Luzern oder wohnen (noch) heute dort. Unter dem Titel «Souvenir de Lucerne» wurde das Stück «Erinnerungen an den Gletschergarten in Luzern» von Béla Kèler in England vertrieben. Dieses Stück findet sich im Salonmusik-Band der Husistein-Musik.

Auftritt

Sonntag, 21.8.22 um 17:00 Uhr – Vortragssaal 2

Website

Video

Zusatzinformationen

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mussten viele Innerschweizer wegen des verlorenen Sonderbundskrieges ein zusätzliches Einkommen suchen. Die musikalisch begabten Luzerner Hinterländler gründeten Tanzmusikgesellschaften. Manchen von ihnen, wie die Husistein-Musik aus Ettiswil, wurden sehr bekannt und weit herum engagiert. Sie spielte regelmässig auch in den Nachbarkantonen zum Tanz auf, sogar im Hotel Schweizerhof, Luzern, war die Formation zu hören. Leider wurden diese Formationen anfangs 20. Jahrhundert vom neuaufkommenden Ländlerkapellen mit Akkordeon verdrängt. 

Ein sensationeller Notenfund einer Violinen- und einer Klarinettenstimme dieser Formation beim Umzug des Archäologischen Museums Schötz und die Initiative von Adrian Steger, einem Nachfahren eines Husistein-Musikers und Leiter der Musikinstrumentensammlung Willisau, machten es möglich, dass die Formation 2015 wieder zum Leben erweckt wurde.