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Bild-Ton-Inszenierung

«Klangfarben und Farbtöne»
Premiere

Sowohl Christoph Kuhn, der Musikant aus Thun, der mit sensiblem Mikrofon flüchtigen Geräuschen und Klängen auf der Spur ist, wie auch Menel Rachdi, der Maler aus dem Napfgebiet, der mit kräftigen Farben die Energie emmentalischer Landschaften einzufangen sucht: Beide sind Jäger und Sammler von Sinneseindrücken.

Es sind die Klänge und die Farbtöne urwüchsiger Orte, welche die beiden faszinieren: das Rauschen des Windes in knorrigen Bäumen, das Rieseln von Wasser über die Nagelfluh hinunter, das Gurgeln des Baches unter der Holzbrücke, das Knattern eines Motormähers, das Rattern eines Traktors.

 

In ihrem gemeinsamen Projekt wollen sie die Landschaft sinnlich erfahrbar machen mit Synthesen von Farbe und Geräusch, wollen Gefühle und Bilder hervorrufen, Erinnerungen an ein Leben fernab der Hektik: Das Plätschern eines Brunnens, Schritte im Kies, quietschende Türen, knarrende Dielen und ächzende Treppen; Sense wetzen, Holz spalten, Schubkarrengeräusche, Blöken und Bimmeln, Muhen und Fladenklatschen; Hundegebell, Katzengeschnurr und Hühnergegacker. Türschletzen im Wind. Schlurfende Schritte auf dem Laubengang. Und dazwischen immer wieder Stille. Tägliche Geräusche des bedächtigen emmentalischen Lebens unter diesen weit ausladenden Dächern, die doch so einladend sind...

Dies alles sind lautmalerische Bilder, die so altvertraut sind, dass sie in jedem von uns schlummern; und doch kommen sie neu, kräftig und expressiv daher, so dass wir das scheinbar Bekannte neu erleben können. Schliesslich ist es die Geschichte von uns allen - auch die unserer Ahnen, aber weitergeschrieben: Das erdet die „Stubete am See“ und bringt sie gleichzeitig zum Fliegen. Die Merkzeichen und Eigenheiten von damals – transformiert und weiterentwickelt in unsere heutige Zeit: Man darf gespannt sein.

Luftschloss & Tonwerkstatt, Anfang März 2020

 

Besetzung

Christoph Kuhn: Tonaufnahmen und Schnitt
Menel Rachdi: Gemälde

Aufführung

Im Konzertsaal Tonhalle Maag vor den Konzerten und in den Umbaupausen während der Konzertblöcke